Fledermäuse vorgestellt

Artenportraits

Braunes Langohr

(Plecotus auritus)
Das Braune Langohr ist eine kleinere Fledermaus mit extrem langen Ohren, deren Länge etwa drei Viertel der Körperlänge entspricht. Das Fell der Tiere ist auf dem Rücken hellbraun und auf der Bauchseite graubraun. Braune Langohren sind eine waldbewohnende Art, die in relativer Nähe zu ihren Quartieren jagt. Auf der Zitadelle ist sie im Winter eher selten anzutreffen. Zusätzlich zur Echoortung benutzen sie ihre langen Ohren, um Geräusche sich bewegender Insekten zu erlauschen und diese dann von Blättern und Ästen abzusammeln.

Wasserfledermaus

(Myotis daubentonii)
Die Wasserfledermaus trägt ihren Namen auf Grund ihres Jagdverhaltens: ihre Beute findet sie über offenem Wasser, dabei benutzt sie auch ihre großen Füße, um Insekten von der Oberfläche abzusammeln. Sie ist von mittlerer Größe, das Fell ist dunkelbraun auf dem Rücken und hellgrau auf der Bauchseite. Als Sommerquartiere nutzt sie Baumhöhlen; im Winter bevorzugt sie Gewölbe, wobei sie meist in Spalten zu finden ist. Wasserfledermäuse sind häufige Wintergäste auf der Zitadelle Spandau. und können auf unseren Führungen oft beobachtet werden.

Bechsteinfledermaus

(Myotis bechsteinii)
Die Bechsteinfledermaus hat ihren Namen vom Naturforscher Johann Matthäus Bechstein, sie gehört zur Gattung der Mausohren. Es ist eine mittelgroße Art mit langen, etwas breiteren Ohren, die ein wenig an das Langohr erinnern. Es ernährt sich von Kleininsekten wie Mücken und Fliegen, auch das Jagdverhalten ähnelt dem des Langohrs. Die Bechsteinfledermaus ist eine typische Waldfledermaus mit einem hohen Quartiersanspruch und häufig wechselnden Hangplätzen. Sie ist empfindlich gegen beleuchtete Landschaften. Auf der Zitadelle ist sie ein seltener Wintergast.

Fransenfledermaus

(Myotis nattereri)
Fransenfledermäuse sind mittelgroße Fledermäuse, mit grau-braunem Rücken- und weißgrauem Bauchfell. An der Schwanzflughaut der Tiere befinden sich einzelne, feine Haare (Fransen), die einen Saum bilden. Fransenfledermäuse sind relativ langsame, aber sehr geschickte Flieger, die auch in der Lage sind, im Rüttelflug auf der Stelle zu schweben. Dies nutzen sie, um Spinnen aus ihren Netzen heraus zu fangen. Die Fransenfledermaus ist die häufigste Fledermausart, die den Winter in Spalten in den Gewölben der Zitadelle verbringt und kann fast immer auf unseren Führungen gesehen werden.

Zwergfledermaus

(Pipistrellus pipistrellus)
Die Zwergfledermaus ist eine der kleinsten und gleichzeitig am weitesten verbreiteten Fledermausarten Deutschlands und kann auch auf der Zitadelle gefunden werden. Sie besiedelt eine Vielzahl von Lebensräumen, von Wäldern über Ackerland bis hin zu Stadtgebieten. Aufgrund ihrer geringen Größe kann sie selbst kleinste Spalten an Gebäuden wie der Zitadelle nutzen. Das Rückenfell ist dunkelbraun und das Bauchfell ist etwas heller. Zwergfledermäuse jagen schon kurz nach Sonnenuntergang kleine Fliegen, Mücken und Schmetterlinge, die sie im Flug mit den Flügeln fangen.

Großer Abendsegler

(Nyctalus noctula)
Der Große Abendsegler zählt zu den größten einheimischen Fledermäusen. Sein Fell ist kurz und goldbraun, die Flügel sind lang und schmal. Seine aerodynamische Statur erlaubt es ihm, große Distanzen zurückzulegen, dabei erreicht er Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h. Der Große Abendsegler gilt als typische Waldfledermaus, Sommer- und Winterquartiere sind bevorzugt Baumhöhlen. Er jagt im hohen Luftraum und kann bereits kurz nach Sonnenuntergang auch über der Zitadelle beobachtet werden.

Breitflügelfledermaus

(Eptesicus serotinus)
Die Breitflügelfledermaus ist eine große, kräftig gebaute Fledermaus. Sie hat dunkelbraunes Fell auf dem Rücken und einen etwas helleren Bauch. Gesicht und Ohren sind schwarz. Ihre Flügel sind breit und abgerundet und dunkel gefärbt. Breitflügelfledermäuse leben oft als “Untermieter” in menschlichen Behausungen. Sie jagen kurz nach Sonnenuntergang in Waldgebieten, über Wiesen, in Parks und um Straßenlampen. Dabei fangen sie Fliegen, Motten und Käfer. Auf der Zitadelle ist sie als Gast anzutreffen.

Zweifarbfledermaus

(Vespertilio murinus)
Die Zweifarbfledermaus ist eine mittelgroße Fledermaus mit kurzen, breiten und schwarz gefärbten Ohren. Der Haaransatz des langen dichten Fells ist schwarzbraun, die Haarspitzen silberweiß, daher ihr Name. Der Bauch ist weißgrau und die Kehle weiß. Auf der Zitadelle ist sie ein seltener Gast, wird aber in den letzten Jahren in Berlin häufiger gefunden. Die Tiere verstecken sich tagsüber oft in Mauern und Gebäuden und jagen erst in später Dämmerung an Bäumen, Laternen oder auch in offener Landschaft. Charakteristisch sind die beeindruckenden Zisch- und Fauchlaute welche die Tiere bei Bedrohung von sich geben.

Großes Mausohr

(Myotis myotis)
Das Große Mausohr ist die größte in Deutschland lebende Fledermaus und erreicht eine Spannweite von bis zu 43 cm. Ihr Fell ist kurz und auf dem Rücken braun, wogegen der Bauch eine grauweiße Farbe hat. Mausohren jagen in Wäldern und fressen sowohl im Flug gefangene Insekten, als auch Käfer die sie vom Boden sammeln. Winterquartiere befinden sich meist in Bunkern oder Höhlen. Bei uns auf der Zitadelle Spandau überwintern sie in kleinen Gruppen in den alten Pulverschächten der Oberen Feuergalerie in der Bastion König. Hier findet im Spätherbst auch die Paarung statt.
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